Pragmatiker

2. Quadra: das rationale Dualpaar

Der logisch-sensorisch Introvertierte und der ethisch-intuitiv Extravertierte

© Nach: V. Meged und A. Ovcharov, Wie man erfolgreich Menschen führt, 2000.
© Porträts: Je.Filatova, Die Persönlichkeit im sozionischen Spiegel, 2001.
© Überzetzt von Reinhard Landwehr, 2004.

Ein Pragmatiker kann gut Vereinbarungen und Aktionen für die nächste Zukunft terminieren, da er sich die Details jeweils im voraus überlegt. Eine solche konkrete Agenda ist genau das, was ein Mentor braucht, weil er sonst in Zweifeln zu versinken droht. Die strikte Logik von Tatsachen, wie sie der Pragmatiker ausführt, lässt Übertreibungen und Vermutungen keinen Raum. Sein kalter Realismus beruhigt seinen ruhelosen Dual, dem die umfassende die Liebe des Pragmatiker zu Stabilität und Ordnung gefällt. Der Mentor findet so in ihm einen Helfer in seinem stürmischen, emotionalen Leben, eine Stütze und einen „sicheren Hafen“ in den Stürmen seines gefühlsbetonten Lebens. Er erlaubt daher seinem Partner schnell, ihn in praktischen Angelegenheiten zu führen, während er gleichzeitig seine Ideen sehr hartnäckig vertritt. Außerdem hält er den Pragmatiker davon ab, sich in Details zu verlieren, indem er ihn auf die allgemeinen Regeln und letztlich angestrebten Ziele verweist.

Der Pragmatiker besitzt einen gut entwickelten Willen zur Macht. Er kann alle Schwierigkeiten mit beneidenswertem Mut und Stoizismus überwinden. Dadurch ist er in der Lage, seinem Dual eine solche Sicherheit zu vermitteln, dass dieser nie den Mut und den Glauben an den Erfolg verliert. In kritischen Situationen kann der Pragmatiker sich und andere motivieren, aber im Alltag kann er auch geduldig warten, ohne die Ereignisse zu beschleunigen. Er glaubt an die erzieherische Bedeutung der persönlichen Erfahrung.

Ein Pragmatiker vertraut nicht den Gefühlen anderer. Auch wenn er versucht, es nicht zu zeigen, erscheint er in Gesprächen manchmal ausgesprochen höflich und angenehm. Aber er wird durch diese Bemühungen schnell müde und muss dann allein sein, wobei er seine Aufmerksamkeit ganz auf seine Arbeit konzentriert. Der Pragmatiker mag einen Partner wie den Mentor, der zu feurigen Gefühlsausbrüchen fähig ist; denn solch ein Verhalten lässt keinen Raum für Zweifel. In diesem Fall muss der Pragmatiker nur darauf achten, dass diese Gefühle stabil bleiben, und sich um den kümmern, der ihn so sehr braucht. Wenn er Kälte von Seiten anderer fühlt, zieht sich der Pragmatiker in sich selbst zurück und wird dann unerreichbar und empfindlich. Er kann seine innere Verletzung und seinen Schmerz oft längere Zeit für sich behalten, und dies kann sogar zu Auseinander- setzungen um nichts führen, und das aus Gründen, die für das wirkliche Problem völlig irrelevant scheinen. Der Mentor braucht jedoch diese emotionalen Entladungen und ist daher durchaus dazu fähig, Auseinandersetzungen zu provozieren.

Eine weitere Schwachstelle des Pragmatikers ist sein Unvermögen, verborgene Motive hinter dem Verhalten anderer Menschen zu erkennen und zu verstehen. Dadurch kann er wenig Vertrauen gewinnen, wird zurückhaltend und ist manchmal zu misstrauisch. Er tadelt daher zuweilen andere für Dinge, die sie nie gemacht haben; auch ändert sich seine Einstellung häufig, sodass er als schwierige Persönlichkeit erscheint. Auf der anderen Seite kann ein Pragmatiker leicht eine mögliche Gefahr unterschätzen und die positiven oder negativen Perspektiven in der Entwicklung einer Situation unbeachtet lassen. Aus diesem Grund handelt er ganz unvorsichtig, wobei er auf den Sieg des gesunden Menschenverstandes hofft. Der Pragmatiker hat zudem Schwierigkeiten bei der erforderlichen Bewertung der potenziellen Möglichkeiten von Menschen, neuen Ideen oder von nicht traditionellen Vorgehensweisen. Andere können ihn daher als zu konservativ oder zu dogmatisch ansehen. Der Mentor, der alles dies voraussieht, gibt ihm jedoch rechtzeitig Ratschläge, hilft ihm mit Taten, ergreift vorbeugende Handlungen und erklärt ihm die möglichen Ergebnisse aller Unternehmungen.

Ein Mentor ist fähig, andere Menschen emotional zu beeinflussen, indem er sie durch seine Ideen inspiriert. Er `kalkuliert' im voraus alle Möglichkeiten, um aus kritischen Situation herauszugelangen. Dabei ist der Mentor eine Person mit einer spirituellen Natur, die immer nach einer weiteren Selbstentwicklung strebt. Das rettet den Pragmatiker tatsächlich davor, in einen starren Trott zu verfallen, was für ihn charakteristisch ist, da er alles in Ordnung bringen will, dann aber doch nichts ändert. Der Mentor mag große Unternehmungen, ohne jedoch seine Kräfte richtig einzuschätzen. Daher benötigt er den Rat des Pragmatikers, um geschäftliche Entscheidungen zu treffen, um mit seinem Geld sparsam und vernünftig umzugehen und um den Nutzen und die Qualität von Waren zu beurteilen. Er braucht einen Menschen, der mit ihm die Verantwortung teilt und ihm bei der Überwindung aller Schwierigkeiten hilft, die er auf sich genommen hat. Niemand kann das gut wie sein Dual..

Manchmal fehlt es dem Mentor an Willenskraft, auch drängt er andere zu wenig zum Abschluss ihrer konkreten Arbeiten. Gern gibt er anderen kleine Besorgungen auf, deren Ausführung viele von ihnen vergessen, - aber nicht den Pragmatiker! Er stellt Forderungen an sich und andere; er kann Arbeitsprozesse organisieren und gute Ergebnisse erzielen. Und auch der Mentor ist durchaus in der Lage, wenn er von seinem Dual aktiviert wird, in kurzer Zeit ein großes Arbeitspensum zu erfüllen, sodass er seinen anspruchsvollen Partner nie enttäuscht.

Die Schwachstelle des Mentors ist seine Vernachlässigung der eigenen Gesundheit und seiner geistigen Entspannung.

Er hat Angst davor, eine schlechte Figur zu machen. So können ihn ein Missbehagen an seiner Umgebung oder an seiner eigenen Erscheinung stark verunsichern. Ein Pragmatiker kümmert sich um seine materielle Sicherheit, sorgt für Behaglichkeit und gibt seinem Partner gute Ratschläge hinsichtlich dessen äußerer Erscheinung, der Qualität von Nahrungsmitteln etc. Er ist eben auf der ganzen Linie ein guter Hausherr.

Fasst man zusammen, so zeichnet sich dieses Dualpaar durch einen gewissen „Adel“ und eine Isolation gegenüber anderen aus. Zudem sind ein kompliziertes emotionales Leben und eine gewissenhafte Pflichterfüllung typisch. Eine weitere gegenseitige Anforderung beider Partner lautet: Seid bei allen euren Handlungen folgerichtig! Dabei richtet sich diese Forderung immer an beide, denn sie bemühen sich wechselseitig darum, jegliche Ungewissheit zu vermeiden.

Mentor

Òîëüêî ñåé÷àñ ïåðåâîä ïàñïîðòà çåìëÿíîé âàë íà ëó÷øèõ óñëîâèÿõ.